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Hier finden Sie aktuelle Zahlen zur Verschuldung und Überschuldung in Schleswig-Holstein einschließlich der Anzahl der Verbrauchersinsolvenzverfahren.

Überschuldung in Schleswig-Holstein 2023. Schuldenreport der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung, Rendsburg 2024

Die Koordinierungsstelle hat am 12.03.2024 den aktuellen Schuldenreport "Überschuldung in Schleswig-Holstein 2023" im Rahmen eines Fachtags in Rendsburg vorgestellt.

Jedes Jahr gibt die Koordinierungsstelle mit dem Schuldenreport einen Überblick über die aktuelle Situation der überschuldeten Menschen in Schleswig-Holstein. Im aktuellen Bericht werden die Ergebnisse aus der Überschuldungsstatistik 2022 für Schleswig-Holstein ins Verhältnis zu anderen Statistiken gesetzt.

Die Anzahl der beratenen Personen ist um 13 % gegenüber 2021 angestiegen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn die Lebenshaltungskosten sind infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine weiterhin hoch, ebenso die Mieten. Die aktuellen Krisen führen viele Haushalte an ihre – nicht nur finanziellen – Grenzen.

Auch in den Beratungsstellen sind die Folgen von Inflation und Tarifsteigerungen seit Längerem angekommen. Verstärkt durch die massiv erhöhte Nachfrage nach Schuldnerberatung kommen viele Träger an ihre Belastungsgrenze. Die Diakonie Schleswig-Holstein hat diese dramatische Entwicklung zum Anlass genommen, um von Land und Kommunen eine auskömmliche Finanzierung zu fordern. Dazu mehr im Report.

Der Schuldenreport regt dazu an, die gegenwärtige Situation vieler überschuldeter Haushalte im Zusammenhang zu sehen, strukturelle Bedingungen und Entwicklungen aufzuzeigen.

Um den Report übersichtlich zu halten, haben wir weiterführende Informationen z. B. zur Energiekrise oder zur Armut auf unserer Homepage aufbereitet und verlinkt.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

 

Schuldenreport 2023

 


Pressemitteilung der Koordinierungsstelle vom 12.03.2024

 


Hintergrund-Infos zum Schuldenreport

 

 

 

Überschuldung in Schleswig-Holstein 2022. Schuldenreport der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung, Rendsburg 2023

Die Koordinierungsstelle hat am 02.03.2023 den aktuellen Schuldenreport "Überschuldung in Schleswig-Holstein 2022" im Rahmen eines Pressegesprächs in Kiel vorgestellt.

Jedes Jahr gibt die Koordinierungsstelle mit dem Schuldenreport einen Überblick über die aktuelle Situation der überschuldeten Menschen in Schleswig-Holstein.

Im vorliegenden Report werden die Ergebnisse aus der Überschuldungsstatistik 2021 ins Verhältnis zu anderen Statistiken gesetzt, wodurch ein differenziertes Bild der Lebenslage Überschuldung entsteht. Noch nicht abgebildet ist die extreme Steigerung der Lebenshaltungskosten nach dem russischen Krieg gegen die Ukraine.

Viele Haushalte sind mit den aktuellen Krisen an ihren – nicht nur finanziellen – Grenzen angekommen. Das zeigt auch die dritte Umfrage zur Situation der Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein für das Jahr 2022, die Bestandteil des Reports ist. Sie zeigt deutlich, dass die Belastung der Kolleg*innen weiter angestiegen ist, ebenso wie die Komplexität der Fälle. Zunehmend suchen Erwerbstätige eine Beratung auf, ebenso Menschen, die Miet- und Stromschulden haben. Altersarmut ist ein Thema, das in der Beratung immer sichtbarer wird.

Der Schuldenreport richtet sich nicht nur an Fachleute, sondern insbesondere auch an verschuldete und überschuldete Menschen. Durch die umfassende Information zur Ursachen und Folgen von Überschuldung sowie zur Arbeitsweise der Schuldnerberatung wollen wir Vorurteile abbauen und zu einer frühzeitigen Kontaktaufnahme ermutigen.

Um den Report übersichtlich zu halten, haben wir Hintergrund-Informationen, z. B. zur Energiekrise oder zur Armut, auf unserer Homepage übersichtlich aufbereitet und im Report verlinkt.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

Schuldenreport 2022

 

 

Pressemitteilung der Koordinierungsstelle vom 02.03.2023

 

 

Hintergrund-Infos zum Schuldenreport

 

 

Überschuldung in Schleswig-Holstein 2021. Schuldenreport der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung, Rendsburg 2022

Das zurückliegende Jahr 2021 war das zweite Jahr in der Corona-Pandemie, die nach wie vor unser gesellschaftliches und privates Leben bestimmt. Für große Teile der Bevölkerung haben sich angesichts der Pandemie vorhandene Armutslagen verschärft und neue gebildet. Daher haben wir den thematischen Schwerpunkt des Berichts auf die ökonomischen Folgen der Pandemie für die Ratsuchenden in der Schuldnerberatung gelegt.  

Der Report bereitet die Überschuldungsstatistik 2020 auf und setzt die Zahlen ins Verhältnis zu anderen relevanten Statistiken. Wir fragen in dem Bericht nach Bedingungsfaktoren für Überschuldung und berücksichtigen gesamtgesellschaftliche Entwicklungen. Damit entsteht ein umfassender Blick auf die Lebenslage Überschuldung. Die Zahlen müssen aber vor dem Hintergrund interpretiert werden, dass sich die Auswirkungen der Pandemie erst verzögert in der Schuldnerberatung zeigen werden. Betroffene Menschen suchen erst sehr spät eine Schuldnerberatung auf und versuchen zunächst allein eine Lösung für ihre Probleme zu finden.

Corona hat auch im vergangenen Jahr die Arbeitsbedingungen der Schuldnerberatung bestimmt: Kontaktbeschränkungen und Hygienevorschriften dominierten den Arbeitsalltag. Der persönliche Kontakt war oft unverzichtbar und wurde - wo es möglich war - auch gesucht, daneben stand verstärkt die telefonische oder die Mailberatung. Die Arbeitsweise der Beratung ist insgesamt digitaler geworden. Überhaupt hat das Thema Digitalisierung im vergangenen Jahr einen großen Raum eingenommen und wird die Schuldnerberatung über die nächsten Jahre beschäftigen und nicht zuletzt auch fachlich herausfordern.

Wir zeigen mit dem Schuldenreport auch, auf welchen Ebenen Schuldnerberatung notwendige Unterstützung leistet, die Menschen stabilisiert und ihnen neue Perspektiven eröffnet. In Zeiten von Corona ist diese Arbeit wichtiger denn je.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

 

Schuldenreport 2021

 

 

 

Hinweis: Die Zahl der beratenen Personen lässt keinen Rückschluss auf die Anzahl überschuldeter Haushalte in Schleswig-Holstein zu. Eine Expertise hat die Zahl der Privatpersonen mit Zahlungsproblemen für das Jahr 2010 mit rd. 218.400 Personen beziffert. Darin enthalten sind 117.400 absolut überschuldete Personen. Expertise

Überschuldung in Schleswig-Holstein 2020. Schuldenreport der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung, Rendsburg 2020

Alleinerziehende, Single-Haushalte und Menschen ohne Bildungsabschluss haben ein erhöhtes Risiko, in Überschuldung zu geraten. Besonders leiden Kinder unter der Situation. Das sind zentrale Ergebnisse des aktuellen Schuldenreports der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein, der am 28.01.2021 veröffentlicht wurde.

Der Bericht ist eine Art "Übergangsreport". Er bezieht sich einerseits auf die Überschuldungsstatistik aus dem Jahr 2019, ist aber andererseits an vielen Stellen schon von dem alles beherrschenden Thema Corona-Pandemie bestimmt. Seit März 2020 ist nichts mehr so, wie es vorher war – weder im privaten noch im gesellschaftlichen Bereich.

Die Corona-Pandemie ist ein Beispiel dafür, wie ein Ereignis von außen die Situation vieler Menschen ohne ihr Zutun verschärfen kann. Sie hat nicht nur finanzielle Auswirkungen, sondern beeinflusst soziale Beziehungen in Beruf, Familie und Partnerschaft.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind nicht nur für Beschäftigte im Niedriglohnbereich existenzbedrohend. Auch in mittleren Einkommensbereichen sind sie z.B. durch Kurzarbeit jetzt schon deutlich spürbar. Die Schuldnerberatung erwartet daher einen erhöhten Beratungsbedarf spätestens Anfang des kommenden Jahres.

Den inhaltlichen Schwerpunkt legen wir aber auf die Armut von Kindern und Jugendlichen und nehmen damit das Thema der diesjährigen Aktionswoche „Chancenlose Kinder?“ auf. Denn in einem Drittel der von Überschuldung betroffenen Haushalte leben Kinder. Wir führen damit das Thema Armut fort, nachdem wir im vergangenen Jahr den Blick auf die Armutsrisiken von Frauen gerichtet haben. Beide Fokussierungen sind zwei Seiten derselben Medaille. Geht es den Familien nicht gut, geht es auch den Kindern nicht gut. Kinder aus überschuldeten Familien leben oft mit einer jahrelangen Armutserfahrung. Sie sind mehr krank, haben geringere Möglichkeiten, an Freizeitaktivitäten teilzuhaben, sowie schlechtere Bildungs- und Berufschancen. In der Folge werden Überschuldung und Armut oft an die nächste Generation weitergegeben. Das ist ungerecht und nimmt armen Kindern und Jugendlichen ihre Lebensperspektiven.

Um diese Zusammenhänge darzustellen, setzen wir wieder die landesspezifischen Zahlen ins Verhältnis zur Situation in ganz Deutschland, fragen nach Bedingungsfaktoren für Überschuldung und berücksichtigen gesamtgesellschaftliche Entwicklungen. Damit entsteht ein umfassender Blick auf die Lebenslage Überschuldung.

Der Schuldenreport richtet sich nicht nur an Fachleute, sondern insbesondere auch an verschuldete und überschuldete Menschen. Durch die umfassende Information zur Ursachen und Folgen von Überschuldung sowie zur Arbeitsweise der Schuldnerberatung wollen wir Vorurteile abbauen und zu einer frühzeitigen Kontaktaufnahme ermutigen.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

Die Koordinierungsstelle hat am 28.01.2021 eine Pressemitteilung herausgegeben, in der der Fokus insbesondere auf die Kinder von Alleinerziehenden gerichtet ist, die in Zeiten der Corona-Pandemie besonders betroffen sind.

 

Schuldenreport 2020

 


Pressemitteilung

 

 

Hinweis: Die Zahl der beratenen Personen lässt keinen Rückschluss auf die Anzahl überschuldeter Haushalte in Schleswig-Holstein zu. Eine Expertise hat die Zahl der Privatpersonen mit Zahlungsproblemen für das Jahr 2010 mit rd. 218.400 Personen beziffert. Darin enthalten sind 117.400 absolut überschuldete Personen. Expertise

 


Überschuldung in Schleswig-Holstein 2019. Schuldenreport der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung, Rendsburg 2019

Die Koordinierungsstelle hat am 12.02.2020 den Schuldenreport „ÜBERSCHULDUNG in Schleswig-Holstein 2019“ herausgegeben.

Für viele Menschen in Schleswig-Holstein ist das Leben mit einer Überschuldung über Jahre hinweg Alltag. Das bedeutet für die Betroffenen nicht nur, wenig Geld zur Verfügung zu haben. Oft sind sie sozial ausgegrenzt und ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Sie schämen sich für ihre Situation und suchen oft die Schuld bei sich selbst.  

Leben in Überschuldung ist Leben in Armut. Daran hat sich für die Ratsuchenden auch im vergangenen Jahr nichts geändert – trotz guter Konjunktur. Im Gegenteil nimmt die Polarisierung von armen und reichen Haushalten weiter zu. Die Trends der vergangenen Jahre haben sich verfestigt.

Dieser Hintergrund muss mit berücksichtigt werden, um die Zahlen in diesem Schuldenreport richtig einordnen zu können. Dazu soll auch beitragen, die landesspezifischen Zahlen ins Verhältnis zur Situation in ganz Deutschland zu stellen, nach Bedingungsfaktoren für Überschuldung zu fragen und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen zu berücksichtigen. Daraus ergibt sich ein breiter Blick auf die Lebenslage Überschuldung.

Im aktuellen Schuldenreport richten wir den Blick besonders auf das erhöhte Überschuldungsrisiko von Frauen. Von den Frauen, die im Jahr 2018 eine Schuldnerberatung aufgesucht haben, waren 68 % alleinerziehend oder alleinlebend. Die strukturelle Benachteiligung von Frauen im Berufsleben, in der Familie und bei der Rente führt zu einem erhöhten Armuts- und damit Überschuldungsrisiko. Frauen arbeiten häufig in Teilzeit, Leiharbeit oder einem Minijob und stehen im Falle einer Trennung oder Scheidung mit ihrem niedrigen Einkommen und den Kindern oft alleine da. Zudem übernehmen sie meistens die Pflege von Angehörigen. In der Folge können sich die Frauen keine ausreichende Altersvorsorge und finanzielle Absicherung aufbauen.

Diese Entwicklungen zeigen wir in unserem Report auf und verbinden sie mit der Forderung, diese strukturellen Benachteiligungen aufzubrechen und zu einer wirklichen Gleichstellung der Geschlechter in Familie und Beruf zu kommen.

Der Schuldenreport richtet sich nicht nur an Fachleute, sondern insbesondere auch an verschuldete und überschuldete Menschen. Durch die umfassende Information zur Ursachen und Folgen von Überschuldung sowie zur Arbeitsweise der Schuldnerberatung wollen wir Vorurteile abbauen und zu einer frühzeitigen Kontaktaufnahme ermutigen.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

 

Die Koordinierungsstelle hat am 12.02.2020 eine Pressemitteilung herausgegeben, in der insbesondere auf das hohe Überschuldungsrisiko von Frauen hingewiesen wird. Grund sind strukturelle Nachteile von Frauen im Berufsleben, in der Familie und bei der Rente.

 

Schuldenreport 2019

 

 

Pressemitteilung

 

 

 

Hinweis: Die Zahl der beratenen Personen lässt keinen Rückschluss auf die Anzahl überschuldeter Haushalte in Schleswig-Holstein zu. Eine Expertise hat die Zahl der Privatpersonen mit Zahlungsproblemen für das Jahr 2010 mit rd. 218.400 Personen beziffert. Darin enthalten sind 117.400 absolut überschuldete Personen. Expertise

 

 

Überschuldung in Schleswig-Holstein 2018. Schuldenreport der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung, Rendsburg 2018

Die Koordinierungsstelle hat am 13.11.2018 im Rahmen des landesweiten Arbeitskreises in Rendsburg den Schuldenreport „ÜBERSCHULDUNG in Schleswig-Holstein 2018“ vorgestellt.

Der Schuldenreport hat sich zu einem verlässlichen Bericht über die Lebenssituation überschuldeter Menschen in Schleswig-Holstein entwickelt. Zum vierten Mal dokumentiert er u.a., was Überschuldung auslöst, welche Menschen besonders betroffen sind und wie die finanzielle Situation der betroffenen Menschen aussieht.

Die Datenlage für Schleswig-Holstein ist repräsentativ, da sich alle Beratungsstellen im Land an der bundesweiten Überschuldungsstatistik beteiligen. Allerdings kann diese Statistik keine Aussage zur Anzahl der überschuldeten Personen oder Haushalte in Schleswig-Holstein machen, da nicht alle betroffenen Menschen eine Schuldnerberatung aufsuchen.

Uns geht es in diesem Report um einen möglichst breiten Blick auf die Lebenslage Überschuldung. Dazu stellen wir die Zahlen für Schleswig-Holstein in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Was sind die Bedingungsfaktoren für Überschuldung, welche Entwicklungen sind gesamtgesellschaftlich zu berücksichtigen, wie sehen die Zahlen auf Bundesebene im Vergleich aus?

Der Report zeigt in ernüchternder Weise, dass sich an der Armutssituation unserer Klient*innen auch im vergangenen Jahr nichts verändert hat. Leben in Überschuldung ist Leben in Armut. Die gute Konjunktur und die damit verbundene Entspannung am Arbeitsmarkt kommen bei armen Menschen nicht an. Im Gegenteil führen der weiterhin boomende Niedriglohnsektor und die Zunahme atypischer Beschäftigung zu einer zunehmenden Erwerbsarmut. Die Gesellschaft erlebt eine wachsende Polarisierung von armen und reichen Haushalten (arm trotz Arbeit). Auch dazu finden Sie im Bericht mehr.

Fachlich ist die Schuldnerberatung unbestritten als Soziale Arbeit qualifiziert. Diese Verortung bringt eine andere Sicht auf die Lebenssituation der Ratschenden mit sich, die ganzheitlich orientiert ist und den Blick auf soziale, wirtschaftliche und existentielle Not der hilfesuchenden Menschen lenkt. Davon leitet sich nicht zuletzt ein Qualitätsanspruch für die Schuldnerberatung ab. Die sozialpolitische Brisanz der Auswertung unterstützt uns in diesem Anspruch.

Eine Klient*innen-Befragung in Schleswig-Holstein aus dem vergangenen Jahr hat in beeindruckender Weise gezeigt, wie schnell sich die persönliche und wirtschaftliche Situation der hilfesuchenden Menschen durch die Unterstützung der Schuldnerberatung verändert. Schuldnerberatung wirkt! Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie in diesem Report.

Im vergangenen Jahr wurden landesweit 28.303 Personen beraten, 3.163 mehr als 2016. Diese Zahl spiegelt lediglich die langfristigen Beratungsbeziehungen wider. 8.702 Kurzberatungen, z. B. im Rahmen von Krisenintervention, sind hier nicht erfasst. Die Zahl der Personen, die von Schuldnerberatungsstellen unterstützt wurden, ist daher wesentlich höher!

Neben der Einzelfallhilfe sind Prävention und die Stärkung von Finanzkompetenz ein selbstverständlicher und unverzichtbarer Teil der Arbeit. Um die Qualität auch in diesem Bereich zu stärken, haben wir unter Schüler*innen in Schleswig-Holstein eine Befragung durchgeführt, deren Ergebnisse Sie ebenfalls im Bericht finden.

Dieser Schuldenreport richtet sich nicht nur an Fachleute, sondern insbesondere auch an verschuldete und überschuldete Menschen. Durch die umfassende Information – auch zur Arbeitsweise der Schuldnerberatung – möchten wir die Hilfesuchenden zu einer frühzeitigen Kontaktaufnahme mit einer Schuldnerberatungsstelle ermutigen.

Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre!


Die Koordinierungsstelle hat am 06.12.2018 eine Pressemitteilung herausgegeben, in der insbesondere die Auswirkungen von Überschuldung auf Kinder beleuchtet wird.

 

Schuldenreport 2018

 

 

Pressemitteilung

 



Hinweis
: Die Zahl der beratenen Personen lässt keinen Rückschluss auf die Anzahl überschuldeter Haushalte in Schleswig-Holstein zu. Eine Expertise hat die Zahl der Privatpersonen mit Zahlungsproblemen für das Jahr 2010 mit rd. 218.400 Personen beziffert. Darin enthalten sind 117.400 absolut überschuldete Personen. Expertise

 

 

 

Überschuldung in Schleswig-Holstein 2017. Schuldenreport der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung, Rendsburg 2018

Die Koordinierungsstelle hat am 13.03.2018 im Rahmen des landesweiten Arbeitskreises in Kiel den Schuldenreport 2017 für Schleswig-Holstein vorgestellt. Damit liegt nun der dritte Bericht zur Lebenssituation der überschuldeten Menschen in Schleswig-Holstein vor, die langfristig in einer Schuldnerberatungsstelle beraten wurden.

Als Grundlage dient die Überschuldungsstatistik des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2016. Die Datenlage für Schleswig-Holstein ist repräsentativ, da sich alle Beratungsstellen an der Statistik beteiligen.

Für das Berichtsjahr müssen wir feststellen, dass sich die Trends der vergangenen Jahre verfestigt haben. Das bedeutet, dass sich trotz guter Konjunktur und sinkender Arbeitslosenzahlen nichts an der Lage der überschuldeten Menschen in Schleswig-Holstein verändert hat. Die Gründe liegen u.a. in einer zunehmenden Erwerbsarmut insbesondere im Niedriglohnsektor sowie in der Zunahme atypischer Beschäftigung. Diese Entwicklung führt zu einer weiteren Polarisierung von armen und reichen Haushalten.

Ratsuchende, die im Jahr 2016 in einer Schuldnerberatungsstelle beraten wurden,

- lebten fast zur Hälfte in Ein-Personen-Haushalten,
- waren fast zur Hälfte arbeitslos,
- hatten fast zur Hälfte weniger als 900 Euro im Monat zur Verfügung (deutlich unter der Armutsgrenze) und
- hatten zu 41 % keine Berufsausbildung bzw. keinen Hochschulabschluss.

Wir haben auch in diesem Bericht versucht, die „reinen“ Zahlen in einen fachlichen und gesellschaftlichen Zusammenhang zu stellen. Aus diesem Grund steht die Verortung der Schuldnerberatung als Soziale Arbeit gleich am Anfang des Reports. Diese Verortung bringt eine andere Sicht auf die Lebenssituation der Ratsuchenden mit sich, die ganzheitlich orientiert ist und den Blick auf soziale, wirtschaftliche und existentielle Not der hilfesuchenden Menschen lenkt. Davon leitet sich nicht zuletzt ein Qualitätsanspruch für die Schuldnerberatung ab.

Wo es möglich und sinnvoll ist, beziehen wir andere Statistiken in die Betrachtung mit ein, um neben der Beschreibung der Lebenslage Überschuldung auch auf strukturelle Ursachen von Überschuldung aufmerksam zu machen.

Nicht zuletzt ist damit die Intention verbunden, die Öffentlichkeit und Politik von der sozialpolitischen Notwendigkeit der weiteren Investition in ein bedarfsgerechtes Angebot für überschuldete Menschen zu überzeugen.

Das Schwerpunktthema des Berichts ist wieder an der Aktionswoche Schuldnerberatung orientiert, die in 2017 unter dem Thema „Überschuldete brauchen starke Beratung“ stand. Im Rahmen eines Fachtages wurden die Ergebnisse der Klient*innen-Befragung vorgestellt, die im Rahmen des Qualitätsprozesses in der Schuldnerberatung durchgeführt worden ist. Darin wurden Fragen zu Veränderungen der persönlichen und wirtschaftlichen Situation der Klient*innen sowie zum Beratungsprozess gestellt. Die Klient*innen beschreiben die Wirkungen von Schuldnerberatung auf ganz unterschiedlichen Ebenen und stellen der Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein ein ausgezeichnetes Zeugnis aus.

Schuldnerberatung wirkt – und darauf können wir stolz sein!

Im Jahr 2016 wurden landesweit 25.140 Personen beraten. Diese Zahl spiegelt die langfristigen Beratungsbeziehungen wider. 9.425 Kurzberatungen, z. B. im Rahmen von Krisenintervention, sind hier nicht erfasst. Die Zahl der Personen, die von Schuldnerberatungsstellen unterstützt wurden, ist daher wesentlich höher!

Uns schließlich: Der Report richtet sich nicht nur an Fachleute, sondern insbesondere an verschuldete und überschuldete Menschen, die wir zu einer frühzeitigen Kontaktaufnahme mit einer Schuldnerberatungsstelle ermutigen möchten.

Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre!

 

Die Koordinierungsstelle hat ebenfalls am 13.03.2018 eine Pressemitteilung herausgegeben, in der die zentralen Ergebnisse vorgestellt und sozialpoliitisch eingeordnet werden.


Schuldenreport 2017




Pressemitteilung

 

 

Hinweis: Die Zahl der beratenen Personen lässt keinen Rückschluss auf die Anzahl überschuldeter Haushalte in Schleswig-Holstein zu. Eine Expertise, die Sie auf dieser Seite finden, hat die Zahl der Privatpersonen mit Zahlungsproblemen für das Jahr 2010 mit rd. 218.400 Personen beziffert. Darin enthalten sind 117.400 absolut überschuldete Personen.

Überschuldung in Schleswig-Holstein 2016. Schuldenreport der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung, Rendsburg 2017

Die Koordinierungsstelle hat am 21.03.2017 im Rahmen des landesweiten Arbeitskreises Schuldnerberatung den zweiten Schuldenreport für Schleswig-Holstein vorgestellt. Als Datengrundlage diente die Überschuldungsstatistik des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2015.

Der Bericht zeichnet ein repräsentatives Bild der Lebenssituation überschuldeter Menschen in Schleswig-Holstein. Gegenüber dem Vorjahr kann man feststellen, dass sich die Trends verfestigt haben. Ratsuchende, die im Jahr 2015 in einer Schuldnerberatungsstelle beraten wurden, lebten fast zur Hälfte in Ein-Personen-Haushalten und waren fast zur Hälfte arbeitslos. Fast die Hälfte der Ratsuchenden hatten weniger als 900 Euro im Monat zur Verfügung, was deutlich unter der Armutsgrenze liegt. Fast 40 % hatten keine Berufsausbildung bzw. keinen Hochschulanschluss.

Überschuldung ist mehr als ein materielles Problem, vielmehr bedroht sie die Existenzgrundlagen der Betroffenen und bringt physische und psychische Belastungen mit sich. Daher haben wir die Verortung der Schuldnerberatung in der Sozialen Arbeit und die Darstellung der Beratungsgrundsätze an den Anfang des Reports gestellt.

Bei der Einordnung der Ergebnisse müssen die strukturellen Bedingungen beachtet werden, die von der Schuldnerberatung nicht beeinflusst werden können, so z. B. der Arbeitsmarkt mit seinen z. T. nicht auskömmlichen Einkommen oder die Auswirkungen von Schulden auf die Gesundheit und dei soziale Situation der betroffenen Menschen.

Im Jahr 2015 wurden landesweit 26.338 Personen beraten. Diese Zahl spiegelt die langfristigen Beratungsbeziehungen wider. Sämtliche Kurzberatungen, z. B. im Rahmen von Krisenintervention, sind hier nicht erfasst. Die Zahl der Personen, die von Schuldnerberatungsstellen unterstützt wurden, ist daher wesentlich höher!

Wir machen mit dem Schuldenreport die mehrdimensionalen Ursachen von Überschuldung sichtbar und möchten die Öffentlichkeit und Politik von der sozialpolitischen Notwendigkeit der weiteren Investition in ein bedarfsgerechtes Angebot für überschuldete Menschen überzeugen.

Nicht zuletzt wollen wir verschuldte und überschuldete Menschen erreichen und sie zu einer frühzeitigen Kontaktaufnahme mit einer Schuldnerberatungsstelle ermutigen.

Schuldenreport 2016

 

 


Die Koordinierungsstelle hat am 23.03.2017 eine Pressemitteilung herausgegeben, in der die zentralen Ergebnisse vorgestellt und sozialpoliitisch eingeordnet werden.

Pressemitteilung Koordinierungsstelle

 

 


Hinweis
: Die Zahl der beratenen Personen lässt keinen Rückschluss auf die Anzahl überschuldeter Haushalte in Schleswig-Holstein zu. Eine Expertise, die Sie auf dieser Seite finden, hat die Zahl der Privatpersonen mit Zahlungsproblemen für das Jahr 2010 mit rd. 218.400 Personen beziffert. Darin enthalten sind 117.400 absolut überschuldete Personen.



Überschuldung in Schleswig-Holstein 2015. Erster Schuldenreport der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung, Rendsburg 2016 - korrigiert 21.03.2017

Die Koordinierungsstelle hat am 18.01.2016 im Rahmen einer Pressekonferenz in Kiel den ersten Schuldenreport für Schleswig-Holstein vorgestellt. Als Grundlage dient die Überschuldungsstatistik des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2014.

Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2014 revidierte Zahlen herausgegeben. Das machte die Überarbeitung des Schuldenreports 2015 notwendig. An den Grundaussagen änderte sich allerdings nichts.

Die folgenden Zahlen beziehen sich auf die revidierte Fassung vom 21.03.2017, die Sie unten zum Download finden.

Der Bericht zeichnet ein repräsentatives Bild der Lebenssituation überschuldeter Menschen in Schleswig-Holstein. Insgesamt wurden landesweit 25.529 Personen langfristig beraten.

Ratsuchende, die im Jahr 2014 in einer Schuldnerberatungsstelle beraten wurden,

- lebten fast zur Hälfte in Ein-Personen-Haushalten.

- waren fast zur Hälfte arbeitslos.

- hatten fast zur Hälfte weniger als 900 Euro im Monat zur Verfügung (deutlich unter der Armutsgrenze).

- hatten zu fast 40 % keine Berufsausbildung bzw. keinen Hochschulanschluss.

Neben der Beschreibung der Lebenslage Überschuldung macht der Report auch auf strukturelle Ursachen von Überschuldung aufmerksam und möchte die Öffentlichkeit und Politik von der sozialpolitischen Notwendigkeit der weiteren Investition in ein bedarfsgerechtes Angebot für überschuldete Menschen überzeugen.


Hinweis
: Die Zahl der beratenen Personen lässt keinen Rückschluss auf die Anzahl überschuldeter Haushalte in Schleswig-Holstein zu. Eine Expertise, die Sie auf dieser Seite finden, hat die Zahl der Privatpersonen mit Zahlungsproblemen für das Jahr 2010 mit rd. 218.400 Personen beziffert. Darin enthalten sind 117.400 absolut überschuldete Personen.

Schuldenreport 2015 (korrigiert 21.03.2017)

 




Im Zuge der Veröffentlichung des Schuldenreports gab es umfangreiche Presseberichte und Pressemitteilungen:

- 19.01.2016 Pinneberger Tageblatt: Der Schuldenatlas Schleswig-Holstein Beratung wird immer komplexer

- 18.01.2016 Pressemitteilung der Koordinierungsstelle

- 18.01.2016 NDR Schleswig-Holstein-Magazin (Mediathek, 7 Tage verfügbar)

- 18.01.2016 SAT 1.Regional

- 18.01.2016 NDR aktuell (14.00 und 16.00 Uhr)

- 18.01.2016 shz.de: Erster Schuldenreport: Alleinstehende am meisten betroffen

- 18.01.2016 KN-online: Schuldenreport Alleinerziehende und Singles oft überschuldet

- 18.01.2016 LN-Online Immer mehr Menschen im Norden in der Schuldenfalle

- 18.01.2016 Focus Online Alleinerziehende Mütter und Single-Männer oft überschuldet

- 18.01.2016 Pressemitteilung Diakonisches Werk Schleswig-Holstein

- 17.01.2016 NDR Schleswig-Holstein-Magazin Arbeitslosigkeit von über 55-Jährigen (Mediathek, 7 Tage verfügbar)

- 16.01.2016 NDR Schleswig-Holstein-Magazin Überschuldung im Alter (Mediathek, 7 Tage verfügbar)

Verbraucherinsolvenzen Deutschland und S-H 2022

In Deutschland meldeten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2022 66.428 Verbraucherinsolvenzen, 16,6 % weniger als im Vorjahr. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 ist damit ein Anstieg zu verzeichnen (62.632).

In Schleswig-Holstein registrierten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein im Jahr 2022 2.938 Verbraucherinsolvenzverfahren (-19,6 % gegenüber dem Vorjahr). Die Anzahl der Verfahren liegt damit leicht unter dem Wert von 2019 (3.073).

HINWEIS: Bei der Interpretation des starken Rückgangs der Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass im Jahr 2021 die Anzahl von Verbraucherinsolvenzen im Zusammenhang mit der Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens von sechs auf drei Jahre besonders hoch war. Die Neuregelung gilt für seit dem 01.10.2020 beantragte Verbraucherinsolvenzverfahren. Sie ermöglicht den Betroffenen einen schnelleren wirtschaftlichen Neuanfang im Anschluss an ein Insolvenzverfahren. Daher ist davon auszugehen, dass viele überschuldete Privatpersonen ihren Insolvenzantrag zunächst zurückhielten, um von der Neuregelung zu profitieren. Dieser Nachholeffekt sorgte ab Anfang 2021 für einen starken Anstieg der Verbraucherinsolvenzverfahren und scheint inzwischen beendet. Die Anzahl der Insolvenzen pendelt sich damit wieder auf das Vor-Corona-Niveau ein.

Statistisches Bundesamt: Fachserie 2 mit Erläuterungen u.a. zur Entwicklung der Insolvenzen, zur Höhe der Forderungen und einer Differenzierung der Insolvenzen nach Ländern

Insolvenzen in Schleswig-Holstein 2022

Entwicklung Verbraucherinsolvenzen in Schleswig-Holstein (Stand 31.12.2022)

Homepage Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Verbraucherinsolvenzen Deutschland und S-H 2021

In Deutschland meldeten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2021 79.620 Verbraucherinsolvenzen, 90,7 % mehr als im Jahr 2020 und 27,1 % mehr als 2019.

In Schleswig-Holstein registrierten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein im Jahr 2021 3.655 Verbraucherinsolvenzverfahren (+96,6 % gegenüber 2020 und 19 % mehr als 2019).

HINWEIS: Der starke Anstieg der Insolvenzen steht im Zusammenhang mit einem Gesetz zur schrittweisen Verkürzung von Restschuldbefreiungsverfahren von sechs auf drei Jahre. Die Neuregelung gilt für seit dem 01.10.2020 beantragte Verbraucherinsolvenzverfahren. Sie ermöglicht den Betroffenen einen schnelleren wirtschaftlichen Neuanfang im Anschluss an ein Insolvenzverfahren. Daher ist davon auszugehen, dass viele überschuldete Privatpersonen ihren Insolvenzantrag zunächst zurückhielten, um von der Neuregelung zu profitieren.

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 10.03.2022. Dort findet sich auch die Fachserie 2 mit Erläuterungen u.a. zur Entwicklung der Insolvenzen, zur Höhe der Forderungen und einer Differenzierung der Insolvenzen nach Ländern.

Insolvenzen in Schleswig-Holstein 2021

Entwicklung Verbraucherinsolvenzen in Schleswig-Holstein (Stand 31.12.2021)

Homepage Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Verbraucherinsolvenzen Deutschland und S-H 2020

In Deutschland meldeten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2020 41.753 Verbraucherinsolvenzen, 33,3 % weniger als im Jahr 2019.

In Schleswig-Holstein registrierten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein im Jahr 2020 1.859 Verbraucherinsolvenzverfahren (-39,5 % gegenüber 2019).

HINWEIS: Der deutliche Rückgang der Insolvenzzahlen im vergangenen Jahr hat sich seit Juli angedeutet und muss vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie bewertet werden. Seit März 2020 ist die Beratungstätigkeit der Schuldnerberatungsstellen stark eingeschränkt. Ebenso spielen auch die Ende 2020 verabschiedeten Gesetzesänderungen im Bereich des Verbraucherinsolvenzverfahrens (Verkürzung der Restschuldbefreiung auf drei Jahre) eine Rolle. Und ebenso trägt die coronabedingt längere Bearbeitungszeit der Insolvenzanträge in den Gerichten durch personelle Engpässe zu dieser Entwicklung bei.
Die Insolvenzstatistik ist ein nachlaufender Konjunkturindikator. Folgen bedeutender wirtschaftlicher Ereignisse wie der Corona-Pandemie werden daher erst zeitversetzt in den Ergebnissen sichtbar. Insofern sind die Zahlen mit dem Vorjahreszeitraum nicht vergleichbar. Es ist davon auszugehen, dass in nächster Zeit viele überschuldete Privatpersonen einen Insolvenzantrag stellen werden.

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 31.03.2021. Dort findet sich auch die Fachserie 2 mit Erläuterungen u.a. zur Entwicklung der Insolvenzen, zur Höhe der Forderungen und einer Differenzierung der Insolvenzen nach Ländern.

Insolvenzen in Schleswig-Holstein 2020

Entwicklung Verbraucherinsolvenzen in Schleswig-Holstein (Stand 31.12.2020)

Homepage Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Verbraucherinsolvenzen Deutschland und S-H 2019

In Deutschland meldeten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr 62.632 Verbraucherinsolvenzen, 7,3 % weniger als im Jahr 2018. Damit führt sich der Trend abnehmender Insolvenzen bundesweit fort.

In Schleswig-Holstein registrierten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein im zurückliegenden Jahr 3.073 Verbraucherinsolvenzverfahren. Im Jahr 2018 waren annähernd gleich viel (-0,5 %). Diese Entwicklung unterscheidet sich, wie in den Vorjahren auch, stark vom Bundestrend.

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 13.03.2020. Dort findet sich auch die Fachserie 2 mit Erläuterungen u.a. zur Entwicklung der Insolvenzen, zur Höhe der Forderungen und einer Differenzierung der Insolvenzen nach Ländern.

Insolvenzen in Schleswig-Holstein 2019

Entwicklung Verbraucherinsolvenzen in Schleswig-Holstein (Stand 31.12.2019)

Homepage Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein


Anmerkung
:

Auch wenn die Anzahl der Verbraucherinsolvenzverfahren in den vergangenen Jahren insgesamt zurückgeht, ist das Niveau der Verfahren in Schleswig-Holstein im Vergleich der Bundesländer sehr hoch. Die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen je 100.000 (volljähriger) Einwohner ist mit 174 eine der höchsten in Deutschland. Nur im Saarland, Niedersachsen, Hamburg und Bremen ist sie noch höher. Mehr

Die Anzahl der eröffneten Verbraucherinsolvenzverfahren ist nur ein Indiz für Überschuldung. Sie lässt keine Aussage über die Anzahl der in den Schuldnerberatungsstellen beratenen und betreuten Personen zu.

Für die Bewertung der kontinuierlich sinkenden Zahlen an Verbraucherinsolvenzen sind die gesellschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Bedingungsfaktoren von großer Bedeutung. So bieten z. B. zunehmende prekäre Beschäftigungsverhältnisse keine Perspektive einer Einkommensverbesserung. Die betroffenen Menschen leben an der Pfändungsfreigrenze und erhalten Pfändungsschutz über das P-Konto. Ein Verbraucherinsolvenzverfahren würde an ihrer wirtschaftlichen Situation nichts verändern.
Das erklärt aus unserer Sicht den Rückgang der Verbraucherinsolvenzen seit Einführung des P-Kontos im Jahr 2010.

Bei der Schuldnerberatung handelt es sich um einen zeitaufwendigen Prozess, der möglicherweise erst über Krisenintervention und psychosoziale Stabilisierung in eine Regulierung mündet. Erst in dieser Phase entscheidet die persönliche Situation der Schuldner*in, ob ein Verbraucherinsolvenzverfahren das geeignete Instrument ist oder nicht. In den letzten Jahren ist festzustellen, dass die Fälle in der Schuldnerberatung komplexer werden und der Bedarf an psychosozialer Hilfe stetig ansteigt.

Im Jahr 2018 wurden in Schleswig-Holstein 28.383 Personen längerfristig beraten (Statistik der Überschuldung privater Personen 2018). Sämtliche Kurzberatungen, z. B. im Rahmen von Krisenintervention, sind hier nicht erfasst. Die Zahl der Personen, die von Schuldnerberatungsstellen unterstützt wurden, ist daher wesentlich höher!

Verbraucherinsolvenzen Deutschland und S-H 2018

In Deutschland meldeten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr 67.597 Verbraucherinsolvenzen, 6 % weniger als im Jahr 2017. Damit führt sich der Trend abnehmender Insolvenzen fort.

In Schleswig-Holstein registrierten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr 3.087 Verbraucherinsolvenzverfahren, 4,6 % weniger als im Jahr 2017. Damit liegt der Rückgang der Verbraucherinsolvenzen in Schleswig-Holstein - wie schon in den vergangenen Jahren - unter dem Bundestrend.

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 13.03.2019. Dort finden Sie auch die Fachserie 2 mit Erläuterungen u.a. zur Entwicklung der Insolvenzen, zur Höhe der Forderungen und einer Differenzierung der Insolvenzen nach Ländern.

Insolvenzen in Schleswig-Holstein Jahr 2018 nach Wirtschaftsbereichen und Rechtsformen sowie nach Kreisen und nach Personengruppen

Entwicklung Verbraucherinsolvenzen in Schleswig-Holstein (Stand 31.12.2018)

Homepage Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein


Anmerkungen zur Einordnung der Zahlen
:

Auch wenn die Anzahl der Verbraucherinsolvenzverfahren in den vergangenen Jahren zurückgeht, ist das Niveau der Verfahren in Schleswig-Holstein im Vergleich der Bundesländer sehr hoch. Die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen je 100.000 (volljähriger) Einwohner ist mit 174 eine der höchsten in Deutschland. Nur im Saarland, Niedersachsen, Hamburg und Bremen ist sie noch höher. Mehr

Die Anzahl der eröffneten Verbraucherinsolvenzverfahren ist nur ein Indiz für Überschuldung. Zudem lässt sie keine Aussage über die Anzahl der in den Schuldnerberatungsstellen beratenen und betreuten Personen zu.

Bei der Schuldnerberatung handelt es sich um einen zeitaufwendigen Prozess, der möglicherweise erst über Krisenintervention und psychosoziale Stabilisierung in eine Regulierung mündet. Erst in dieser Phase entscheidet die persönliche Situation der Schuldner*in, ob ein Verbraucherinsolvenzverfahren das geeignete Instrument ist oder nicht. In den letzten Jahren ist festzustellen, dass die Fälle in der Schuldnerberatung komplexer werden und der Bedarf an psychosozialer Hilfe stetig ansteigt.

Nachdem die Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2010 ihren Höhepunkt erreicht hatten, ist ein kontinuierlicher Rückgang sowohl landes- als auch bundesweit zu verzeichnen. Diese Entwicklung scheint in der zunehmenden Inanspruchnahme des Pfändungsschutzkontos (P-Konto) begründet zu sein, das seit 2010 zur Verfügung steht. In einer Verbraucherinsolvenz sehen viele Ratsuchende offenbar keine Perspektive, weil sich ihre wirtschaftliche Situation dadurch nicht verbessern würde. Zudem bieten z.B. die zunehmenden prekären Beschäftigungsverhältnisse keine Möglichkeit, bestehende Schulden abzubauen. Die Alternative ist für diesen Personenkreis ein Leben unterhalb der Pfändungsgrenze. Diese Menschen sind überschuldet, nehmen aber die Schuldnerberatung häufig nicht in Anspruch. Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass die Zahl überschuldeter Menschen in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird.

Im Jahr 2017 wurden in Schleswig-Holstein 28.303 Personen längerfristig beraten (Statistik der Überschuldung privater Personen 2017). Sämtliche Kurzberatungen, z. B. im Rahmen von Krisenintervention, sind hier nicht erfasst. Die Zahl der Personen, die von Schuldnerberatungsstellen unterstützt wurden, ist daher wesentlich höher!

Verbraucherinsolvenzen in Deutschland und S-H 2017

In Deutschland meldeten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr 71.896 Verbraucherinsolvenzen, 6,9 % weniger im Jahr 2016. Damit führt sich der Trend abnehmender Insolvenzen fort.

In Schleswig-Holstein registrierten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein im zurückliegenden Jahr 3.237 Verbraucherinsolvenzverfahren (-2,6 % gegenüber 2016). Damit liegt der Rückgang der Verbraucherinsolvenzen deutlich unter dem Bundestrend.

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 14.03.2018. Dort findet sich auch die Fachserie 2 mit Erläuterungen u.a. zur Entwicklung der Insolvenzen, zur Höhe der Forderungen und einer Differenzierung der Insolvenzen nach Ländern.

Insolvenzen in Schleswig-Holstein 2017 nach Wirtschaftsbereichen und Rechtsformen sowie nach Kreisen und nach Personengruppen

Entwicklung Verbraucherinsolvenzen in Schleswig-Holstein (Stand 31.12.2017)

Homepage Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein


Anmerkung
:

Auch wenn die Anzahl der Verbraucherinsolvenzverfahren in den vergangenen Jahren zurückgeht, ist das Niveau der Verfahren in Schleswig-Holstein im Vergleich der Bundesländer sehr hoch. Die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen je 100.000 (volljähriger) Einwohner ist mit 174 eine der höchsten in Deutschland. Nur im Saarland, Niedersachsen, Hamburg und Bremen ist sie noch höher. Mehr

Die Anzahl der eröffneten Verbraucherinsolvenzverfahren ist nur ein Indiz für Überschuldung. Zudem lässt sie keine Aussage über die Anzahl der in den Schuldnerberatungsstellen beratenen und betreuten Personen zu.

Für die Bewertung der kontinuierlich sinkenden Zahlen an Verbraucherinsolvenzen sind die gesellschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Bedingungsfaktoren von großer Bedeutung. So bieten z. B. zunehmende prekäre Beschäftigungsverhältnisse keine Perspektive einer Einkommensverbesserung. Die betroffenen Menschen leben an der Pfändungsfreigrenze und erhalten Pfändungsschutz über das P-Konto. Ein Verbraucherinsolvenzverfahren würde an ihrer finanziellen Situation nichts verändern.
Das erklärt aus unserer Sicht den Rückgang der Verbraucherinsolvenzen seit Einführung des P-Kontos im Jahr 2010.

Bei der Schuldnerberatung handelt es sich um einen zeitaufwendigen Prozess, der möglicherweise erst über Krisenintervention und psychosoziale Stabilisierung in eine Regulierung mündet. Erst in dieser Phase entscheidet die persönliche Situation der Schuldnerin / des Schuldners, ob ein Verbraucherinsolvenzverfahren das geeignete Instrument ist oder nicht. In den letzten Jahren ist festzustellen, dass die Fälle in der Schuldnerberatung komplexer werden und der Bedarf an psychosozialer Hilfe stetig ansteigt.

Im Jahr 2016 wurden in Schleswig-Holstein 25.140 Personen längerfristig beraten (Statistik der Überschuldung privater Personen 2016). Sämtliche Kurzberatungen, z. B. im Rahmen von Krisenintervention, sind hier nicht erfasst. Die Zahl der Personen, die von Schuldnerberatungsstellen unterstützt wurden, ist daher wesentlich höher!

Verbraucherinsolvenzen in Deutschland und S-H Dezember und Jahr 2016

In Deutschland meldeten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Dezember des vergangenen Jahres 6.396 Verbraucherinsolvenzen, 5,7 % weniger als im Dezember 2015. Für das gesamte Jahr 2016 wurden 77.238 Verbraucherinsolvenzen gezählt, 3,6 % weniger als im Jahr 2015.

In Schleswig-Holstein registrierten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein im Dezember des vergangenen Jahres 259 Verbraucherinsolvenzverfahren (-14,5 % gegenüber Dezember 2015) und für das gesamte Jahr 2016 3.324 Verbraucherinsolvenzen (-6,9 % gegenüber 2015).

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 14.03.2017. Dort findet sich auch die Fachserie 2 mit Erläuterungen u.a. zur Entwicklung der Insolvenzen, zur Höhe der Forderungen und einer Differenzierung der Insolvenzen nach Ländern.

Entwicklung Verbraucherinsolvenzen in Schleswig-Holstein (Stand 31.12.2016)

Insolvenzen in Schleswig-Holstein Dezember und Jahr 2016 (mit Differenzierung nach Personengruppen und Verwaltungsbezirken)

Homepage Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein


Anmerkung
:

Auch wenn die Anzahl der Verbraucherinsolvenzverfahren in den vergangenen Jahren zurückgeht, ist das Niveau der Verfahren in Schleswig-Holstein im Vergleich der Bundesländer sehr hoch. Die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen je 100.000 (volljähriger) Einwohner ist mit 174 eine der höchsten in Deutschland. Nur im Saarland, Niedersachsen, Hamburg und Bremen ist sie noch höher. Mehr

Die Anzahl der eröffneten Verbraucherinsolvenzverfahren ist nur ein Indiz für Überschuldung. Zudem lässt sie keine Aussage über die Anzahl der in den Schuldnerberatungsstellen beratenen und betreuten Personen zu.

Für die Bewertung der kontinuierlich sinkenden Zahlen an Verbraucherinsolvenzen sind die gesellschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Bedingungsfaktoren von großer Bedeutung. So bieten z. B. zunehmende prekäre Beschäftigungsverhältnisse keine Perspektive einer Einkommensverbesserung. Die betroffenen Menschen leben an der Pfändungsfreigrenze und erhalten Pfändungsschutz über das P-Konto. Ein Verbraucherinsolvenzverfahren würde an ihrer finanziellen Situation nichts verändern.
Das erklärt aus unserer Sicht den Rückgang der Verbraucherinsolvenzen seit Einführung des P-Kontos im Jahr 2010.

Bei der Schuldnerberatung handelt es sich um einen zeitaufwendigen Prozess, der möglicherweise erst über Krisenintervention und psychosoziale Stabilisierung in eine Regulierung mündet. Erst in dieser Phase entscheidet die persönliche Situation der Schuldnerin / des Schuldners, ob ein Verbraucherinsolvenzverfahren das geeignete Instrument ist oder nicht. In den letzten Jahren ist festzustellen, dass die Fälle in der Schuldnerberatung komplexer werden und der Bedarf an psychosozialer Hilfe stetig ansteigt.

Im Jahr 2015 wurden in Schleswig-Holstein 26.338 Personen längerfristig beraten (Statistik der Überschuldung privater Personen 2015). Sämtliche Kurzberatungen, z. B. im Rahmen von Krisenintervention, sind hier nicht erfasst. Die Zahl der Personen, die von Schuldnerberatungsstellen unterstützt wurden, ist daher wesentlich höher!

Diakonisches Werk Schleswig-Holstein (Hg.): Private Verschuldung und Überschuldung in Schleswig-Holstein, Rendsburg 2011

Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein hat am 29.11.2011 eine wissenschaftliche Untersuchung zur privaten Verschuldung und Überschuldung in Schleswig-Holstein vorgelegt.

Die Diakonie hat die Studie in Auftrag gegeben, da es für Schleswig-Holstein keine aktuellen empirischen Daten zur Überschuldung gab. Der letzte Landesarmutsbericht stammt aus dem Jahr 1999.

Das Diakonische Werk beauftragte den Karlsruher Wissenschaftler Dr. Dr. Gunter E. Zimmermann, alle verfügbaren Daten hinsichtlich der Überschuldungssituation in Schleswig-Holstein auszuwerten.

Kernergebnisse für Schleswig-Holstein:

- Kontinuierliche Zunahme der Privatpersonen mit Zahlungsproblemen (mindestens ein Negativmerkmal): In 2010 rd. 218.400 Personen (+ 25 % gegenüber 2004); das bedeutet einen Anteil von 9,3 % an allen volljährigen Personen - deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Darin enthalten sind 117.400 absolut überschuldete Personen (s. unten). Diese Zahl markiert nur eine Untergrenze, da nicht alle möglichen Zahlungsausfälle und ebenfalls nicht alle Verschuldungsformen erhoben werden.

- Kontinuierliche Zunahme der absolut überschuldeten zahlungsunfähigen Personen (Verbraucherinsolvenz und / oder Eidesstattliche Versicherung): In 2010 rd. 117.400 Personen (+ 17 % gegenüber 2004); das entspricht einem Anteil von 5 % an allen volljährigen Personen - deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Hinzu kommen absolut überschuldete Personen, die eine außergerichtliche Einigung herbeiführen konnten und z.B. keine Eidesstattliche Versicherung abgelegt haben, so dass diese 117.400 Personen eine Untergrenze darstellen.

- Neuer Höchststand bei Verbraucherinsolvenzen: In 2010 4.615 (+ 6,1 % gegenüber 2009). Setzt man diese Zahl ins Verhältnis zur volljährigen Bevölkerung, liegt Schleswig-Holstein weit über dem Bundesdurchschnitt und hat den dritthöchsten Anteil an Verbraucherinsolvenzen je 100.000 Erwachsene in Deutschland.

- Relativ überschuldete Haushalte mit Konsumenten- und/oder Hypothekarkrediten über dem Bundesdurchschnitt: In 2009 rd. 100.000 Haushalte (6,9 % aller Haushalte), plus 12.000 überschuldungsgefährdete Haushalte (sehr geringe positive Bilanz mit weniger als 50 € über dem Existenzminimum).

- 42 Prozent der Beratenen in Schleswig-Holstein sind alleinlebende Männer oder Frauen. Alleinerziehende Frauen sind hoch überproportional vertreten. Kinder sind häufig mit betroffen, denn in mehr als 37 % der Fälle leben Kinder im Haushalt.

- Die Hauptauslöser für Überschuldung sind seit Jahren unverändert: Arbeitslosigkeit, Trennung / Scheidung, Krankheit, unwirtschaftliche Haushaltsführung. Bei alleinlebenden Männern und Paaren mit Kinder ist Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich häufig der Hauptauslöser für Überschuldung. Bei Alleinerziehenden ist Scheidung überdurchschnittlich häufig der Hauptauslöser für Überschuldung und bei Paaren mit Kindern die unwirtschaftliche Haushaltsführung.

- Alleine auf Grund der 117.400 absolut überschuldeten Privatpersonen mit Verbraucherinsolvenz und/oder Eidesstattlicher Versicherung besteht bei jeder der 36 anerkannten Beratungsstellen in Schleswig-Holstein ein Beratungsbedarf für 3.260 Personen.

Dr. Zimmermann hat auch die Daten aus der Basisstatistik 2009 in die Auswertung einbezogen und nachdrücklich auf die große Bedeutung dieser Erhebung hingewiesen. Sie sei die einzige Vollerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Situation der überschuldeten Menschen und für die Beschreibung der Lebenslage Überschuldung unverzichtbar. So hat die Auswertung für Schleswig-Holstein z.B. ergeben, dass unter den beratenen Personen unter 25 Jahren 70 % ohne Berufsausbildungsabschluss sind und dass die Schuldenhöhe mit zunehmendem Alter deutlich ansteigt. Diese Trends zu erkennen sei wichtig für die fachliche und politische Argumentation, so Zimmermann.

Fazit: Die kontinuierliche Zunahme überschuldeter Menschen in Schleswig-Holstein unterstreicht den Bedarf an professioneller Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung einschließlich der dringend notwendigen Präventionsarbeit.

Expertise

Pressemitteilung des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein vom 29.11.2011

Schleswig-Holsteinischer Landtag: Landesarmutsbericht Schleswig-Holstein 1999

Vollständige Bibliographie:

Schleswig-Holsteinischer Landtag: Landesarmutsbericht Schleswig-Holstein mit der Stellungnahme der Landesregierung. Bericht des Instituts für Soziologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Auftrag der Ministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Schleswig-Holstein, Autoren: Stefan Hradil / Dagmar Müller, Drucksache 14/2276, Kiel 1999.

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Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein