Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Immer mehr Menschen geraten durch die Folgen der Pandemie in finanzielle Not. Im ersten Halbjahr 2021 verzeichneten die gemeinnützigen Schuldnerberatungsstellen in Deutschland im Vergleich zum Aufkommen vor der Pandemie einen deutlichen Anstieg der Anfragen nach Beratung. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) aus dem Juni.

Bei über zwei Dritteln der befragten Beratungsstellen erhöhte sich die Anzahl der Anfragen im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie. Bei fast der Hälfte betrug der Anstieg zwischen zehn und 30 Prozent; knapp ein Fünftel der Beratungsstellen beobachtete sogar eine Zunahme des Beratungsbedarfs um mehr als 30 Prozent. Insgesamt beteiligten sich 461 Beratungsstellen an der Umfrage, davon knapp 300 von Caritas und Diakonie.

In über einem Viertel (28 Prozent) der Beratungsstellen war die erhöhte Nachfrage nach Beratung auf Miet- und Energieschulden zurückzuführen. Viel mehr Menschen als früher erkundigen sich nach einem Pfändungsschutzkonto und brauchen Hilfe beim Ausfüllen der notwendigen Bescheinigung.

Einen erhöhten Informations- und Aufklärungsbedarf von (Solo-) Selbstständigen gab es in 44 Prozent, von Personen in Kurzarbeit in 41 Prozent, von Erwerbstätigen in 33 Prozent der Beratungsstellen.

Vor diesem Hintergrund fordern Diakonie und Caritas, den Zugang zur gemeinnützigen Schuldnerberatung für weitere Zielgruppen auszuweiten, etwa für Erwerbstätige und Solo-Selbständige.

87 Prozent der befragten Schuldnerberatungsstellen nutzten im ersten Halbjahr digitale Beratungsmöglichkeiten – per Mail, Messenger- oder Video-Dienst.

Die Umfrage zur Situation der gemeinnützigen Schuldnerberatung unter Corona-Bedingungen wird 2022 wiederholt.

Quelle: Pressemitteilung der Diakonie Deutschland vom 27.10.2021

 

Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie unter diesem Link:

 

Umfrage

 

 

PM Diakonie

 

 

 

Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein