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Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) richtet in seinem aktuellen Wochenbericht seinen Blick auf die Hilfebedürftigen im SGB II, auf ihre Zusammensetzung und auf deren Veränderung über die Zeit. Verwendet wurden in erster Linie Daten der Bundesagentur für Arbeit ab dem Jahr 2007.

Danach ist die Zahl der Arbeitslosen, die SGB II-Leistungen beziehen, in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken von knapp 2,6 auf fast 1,6 Millionen –  und damit stärker als die Arbeitslosigkeit generell. Obwohl inzwischen fast zwei Drittel davon nicht über eine Berufsausbildung verfügt, haben vor allem wegen der guten Konjunktur doch viele eine Beschäftigung gefunden.

Die Zahl aller Hilfebedürftigen hat sich indes kaum verändert und liegt seit 2011 konstant bei etwa 6 Millionen. Das liegt zum Teil daran, dass die Zahl der Erwerbstätigen, die ihren Verdienst mit SGB II-Leistungen aufstocken müssen, kaum zurückgeht – trotz des gesetzlichen Mindestlohns. Vor allem aber macht sich ein starker Zuwachs an anerkannten Asylsuchenden bemerkbar. In diesem Zusammenhang hat auch die Zahl der bedürftigen Kinder zugenommen.

In der aktuellen politischen Debatte wird immer wieder gefordert, "Hartz IV" abzuschaffen. Überzeugende Alternativen sind aus Sicht des DIW allerdings nicht in Sicht. Initiativen, "Hartz IV" durch die öffentliche Förderung der Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen zu ersetzen, greifen für das DIW zu kurz, denn die Arbeitslosen stellten nur eine Minderheit der Bedürftigen.

Quelle: DIW Wochenbericht 85 (2018), 34, S. 717-729

 

DIW-Wochenbericht

 

 

 

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