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Die Überschuldungsstatistik kann eine sozialwissenschaftliche Untersuchung über Überschuldungsverläufe, Bewältigungsstrategien usw. nicht ersetzen, aber sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland. Sie gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen.

Aufgrund der großen regionalen Unterschiede bei der Beteiligung in den Bundesländern und verbunden mit einem Nord-Süd-Gefälle lassen sich die ermittelten Strukturen und Werte nicht uneingeschränkt auf das gesamte Bundesgebiet übertragen. Allerdings sind die Angaben aufgrund der hohen Fallzahlen als weitgehend repräsentativ anzusehen.

Die Überschuldungsstatistik ist eine Lebenslagenstatistik und erlaubt keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.

Kernergebnisse:

- häufigster Auslöser für Überschuldung bleibt der Verlust des Arbeitsplatzes (19 %)
- 28 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer
- 17 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen
- 48 % der Schulden entfielen auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- 48 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung
- Unter 25-Jährige haben überdurchschnittlich hohe Schulden bei Telefongesellschaften
- Personen zwischen 25 und 35 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (28 % aller beratenen Personen)
- 7 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt; überdurchschnittlich häufig war in dieser Altersgruppe die unwirtschaftliche Haushaltsführung der Auslöser für die finanzielle Notsituation (19 %), Hauptauslöser der Überschuldung war aber auch in dieser Altersgruppe die Arbeitslosigkeit (23 %)
- 19 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2014 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren, bei 47 % wurde ein Verbraucherinsolvenzverfahren beantragt

Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2014" und in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 29.06.2015.

Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein