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Danach sind in Deutschland mehr als 480.000 Menschen zwar erwerbsfähig, aber gleichzeitig so "arbeitsmarktfern“, dass ihre Chancen auf Arbeit gen Null tendieren. Betroffen sind auch 340.000 Kinder unter 15 Jahren, die in den Haushalten der besonders benachteiligten Arbeitslosen leben. Beide Zahlen sind gegenüber der vergangenen Untersuchung gestiegen.
„Immer offensichtlicher wird die Tatsache, dass die Politik diese Personengruppe in den vergangenen Jahren schlichtweg ´vergessen´ bzw. bewusst in Kauf genommen hat, dass es zu einer dauerhaften Exklusion dieser Menschen aus dem Erwerbsleben kommt. Die Mittel für Eingliederungsmaßnahmen im SGB II-Bereich sind erheblich reduziert worden und gleichzeitig hat der Gesetzgeber förderrechtlich die bestehende ´Lebenslüge der öffentlich geförderten Beschäftigung´ sogar noch verschärft und damit die Möglichkeit für angemessene Angebote weiter eingeengt“ (S. 20).

Von der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt profitieren die Arbeitsmarktfernsten nicht und die Autoren sehen eine massive Verhärtung und Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungssystem – mit enormen Folgekosten für die Betroffenen und die Gesellschaft. Und das in Jahren, in denen die Rahmenbedingungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt positiv waren.

Die Studie stellt die Grundsatzfrage: „Wollen wir eine teilhabeorientierte Ausgestaltung der Arbeitsmarktpolitik oder wollen wir den ´harten Kern´ der Langzeitarbeitslosen im passiven Transferleistungsbezug auf Dauer ´stilllegen´. Denn genau das wäre die ´Alternative´, die man offen aussprechen sollte“ (S. 21) .

Eine an den Langzeitarbeitslosen und am normalen Arbeitsmarkt orientierte öffentlich geförderte Beschäftigung könnte nach Ansicht der Studie einen Beitrag zur Verbesserung der sozialen Integration dieser Personen leisten.

Die Diakonie, die die Studie in Auftrag gegeben hat, fordert schon lange eine öffentlich geförderte Beschäftigung und hat dazu ein Modell erarbeitet.

Nähere Informationen sowie die Studie finden Sie in der Pressemitteilung der Diakonie Deutschland vom 06.11.2014.

Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein