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In dieser Woche findet die diesjährige Aktionswoche Schuldnerberatung statt. Sie steht unter dem Motto "... und plötzlich überschuldet".

Viele Beratungsstellen in Schleswig-Holstein beteiligen sich mit öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten an der Aktionswoche. Mit der Pandemie und den explodierenden Energiepreisen hat sich die Situation vieler Menschen dramatisch verschärft. Die Schuldnerberatung leistet hier wirksame Unterstützung. 

Aus dem Aufruf der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) zur Aktionswoche: "Überschuldung kann jede*n treffen, und das mitunter ganz plötzlich! Unvorhersehbare Ereignisse zeigen deutlich, dass das Thema Überschuldung kein Phänomen einzelner Zielgruppen ist. Ändern sich die Lebensumstände - beispielsweise durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit - ist die Gefahr der Überschuldung auch für Personen groß, die bisher nicht damit gerechnet haben, in finanzielle Schieflage zu geraten. Finanzierungen von Eigenheimen, Autos oder Smartphones können in Krisensituationen z.B. plötzlich nicht mehr bedient werden. So kann die wirtschaftlich gewollte und gesellschaftlich akzeptierte Verschuldung schnell in eine Überschuldung umschlagen. 

Dabei besteht das weit verbreitete Vorurteil, dass Überschuldete nicht mit Geld umgehen können und selbst schuld an ihrer Situation sind. Das kann fatale Folgen haben: Durch diese unzutreffende Stigmatisierung flüchten sich viele Betroffene in die soziale Isolation. Soziale Schuldnerberatung hilft ihnen bei ihren individuell unterschiedlichen Krisen, Problemen und Sorgen und führt u.a. zu einer gelingenden Existenzsicherung und Schuldenregulierung. Zudem stärkt Soziale Schuldnerberatung die familiäre, soziale und gesundheitliche Situation der Betroffenen und stellt ihre wirtschaftliche persönliche Handlungskompetenz wieder her.  

Leider sind die Zugänge zur Schuldnerberatung deutschlandweit uneinheitlich. Mancherorts können Ratsuchende ohne jegliche Einschränkung kostenlos beraten werden. In anderen Kommunen wiederum gilt dies nur für wenige, klar festgelegte Gruppen. Dies führt nicht selten zum Ausschluss von beispielsweise Soloselbstständigen, Geringverdiener*innen, Rentner*innen und Student*innen, die entweder gar nicht oder nur gegen Bezahlung beraten werden können. Doch auch diese Personengruppen können von Überschuldung betroffen sein, und das ganz plötzlich!

Die AG SBV hat ein Forderungspapier zur Aktionswoche herausgegeben (siehe Link unten). Darin fordert sie vor dem Hintergrund sich verschärfender Notlagen für überschuldete Menschen:

1. einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung,

2. einen zukunftsweisenden Ausbau der Finanzierung von Sozialer Schuldnerberatung sowie

3. Investitionen in die Digitalisierung auf allen Ebenen.

Das Forderungspapier sowie weitere Materialien finden Sie auf der begleitenden Internetseite.

 

 

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Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein