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In Ergänzung zu unserem Eintrag vom 04.08.2021 "Verfestigung sozialer Wohnversorgungsprobleme in deutschen Großstädten" möchten wir auf eine weitere Studie der Hans-Böckler-Stiftung hinweisen, die sich mit dem "Muster sozialer Ungleichheit der Wohnversorgung in deutschen Großstädten" beschäftigt.

Das Fazit:

Je geringer das Einkommen eines Haushalts ist, desto höher ist die Mietkostenbelastung und umso kleiner und schlechter ausgestattet sind die Wohnungen. Diese Personengruppe wohnt zudem seltener in neu errichteten Wohngebäuden.

Jedem achten Mieterhaushalt in den untersuchten deutschen Großstädten bleibt nach Abzug der Miete nun noch weniger als das Existenzminimum zum Leben. Besonders betroffen von diesen Entwicklungen sind hierbei Haushalte mit geringen Einkommen: Während insgesamt jeder zweite Haushalt mehr als 30 Prozent für die Miete aufbringen muss, sind es bei den Haushalten mit Einkommen unterhalb der Armutsgrenze (weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens) 91 Prozent, die mehr als ein Drittel ihres Einkommens für die Miete aufwenden müssen. Zum Leben bleibt da nicht mehr viel übrig.

Gleichzeitig wohnen Geringverdienende unter schlechteren Bedingungen.

Diese Erkenntnisse zeigen auch, dass Wohnungsbau allein nicht automatisch zu einer Entlastung der unteren Einkommensgruppen und einer breiteren Versorgung mit leistbarem Wohnraum führt. Es muss vielmehr bedarfsgerecht bezahlbarer Wohnraum gebaut werden. Zudem braucht es umfassende und ausfinanzierte Konzepte zur Bereitstellung geförderten sozialen Wohnraums, einen effektiven Mietenstopp und natürlich eine Steigerung der unteren Einkommen.

 

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