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Die Überschuldungsstatistik wird seit 2006 zentral vom Statistischen Bundesamt bei Schuldnerberatungsstellen durchgeführt. Sie gibt Auskunft über die Situation von Überschuldung betroffener Menschen, erlaubt allerdings keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.

Die Überschuldungsstatistik kann eine sozialwissenschaftliche Untersuchung über Überschuldungsverläufe, Bewältigungsstrategien usw. nicht ersetzen, aber sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland. Sie gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen.

Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 559 Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland. Sie beinhalten anonymisierte Daten von rund 136.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis.

Kernergebnisse:

- Hauptauslöser der Überschuldung bei Hilfesuchenden, die in 2018 eine Schuldnerberatung aufsuchten: Verlust des Arbeitsplatzes (20 %), gesundheitliche Probleme (16 %), finanzielle Folgen einer Trennung/Scheidung (13 %), unwirtschaftliche Haushaltsführung (13 %). Bei 8 % der beratenen Personen hatte längerfristiges Niedrigeinkommen trotz einer wirtschaftlichen Haushaltsführung zu finanziellen Problemen geführt. Hier ist eine leichte Steigerung (+ 1,3 %) gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, ansonsten sind die Werte nahezu unverändert geblieben.

- 31 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer - überproportional häufig betroffen, kontinuierlich steigender Wert

- 14 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen - überproportional häufig betroffen

- 69 % der beratenen Personen hatten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

- 43 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung

- Personen zwischen 25 und 35 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (26 % aller beratenen Personen)

- 7 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt

- 22 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2017 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren. Dieser Wert ist gegenüber dem Vorjahr um 1,6 % angestiegen.

Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2018" und in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 28.05.2019. Dort finden sich auch weitere Hintergrundinformationen zur Überschuldungsstatistik.

 

Tabellenband

 

 

Pressemitteilung

 

 

 

Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein